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Die Kirche
  • Nach Giesau stammt die Kirche vermutlich aus dem 13. Jahrhundert. In Anlehnung an die Literaturangaben erfolgten örtliche Uberprüfungen von kirchengeschichtlicher Seite. Dabei kam man zu folgender Auffassung:
  • Die Kirche ist  in kleinerem Ausmaß als Kapelle gebaut und dem heiligen Rochus geweiht worden. Als Kapelle mag sie dem kleinen Ort am ehesten entsprochen haben. Die Kapelle, für die man den Charakter einer ehemaligen Wallfahrtskirche annimmt, umfasste sicherlich nur das gegenwärtige Altarhaus, das in seiner Größe als ausreichend für eine Kapelle anzusehen ist. Man erkennt dieses Altarhaus deutlich als den ältesten Bauteil an den verwendeten Natursteinen und dem nahezu ungestörten Steinverband. Auf die selbständige Kapelle deutet besonders auch die östliche Giebelwand hin, an welcher der Ursprung so gut wie abgelesen werden kann:
  • An der gemauerten Wand mit einer gewissen Unsymmetrie nach den beiden Traufen hin, an ihrem Abschluss in der Firstspitze mit einem verwittertem Steinkreuz, an den beiden schmalen Halbbogenfenstern, die später von innen her zur Hälfte zugemauert wurden, an der seitlichen Eingangstür, die jetzt zugesetzt ist.
Sonntag, 15
  • Anhaltspunkte findet man auch für die Annahme, dass als westlicher Kapellenabschluss ein Turm bestanden haben mag, der die Gebäudebreite, aber eine geringe Tiefe besessen haben wird. An ihn lehnte sich wahrscheinlich im Kapelleninneren der Altar an.
  • In geringer Turmhöhe waren wohl die beiden ältesten, jetzt noch vorhandenen Glocken aufgehängt, von denen die kleine etwa aus dem Jahre 1340 und die große aus dem Jahre 1440 stammt.
  • Auf dem Turm mag man schließlich eine Wetterfahne und darüber das Symbol des laufenden bzw. springenden Hundes angebracht haben.
  • Für die Existenz der Kapelle als Rochus- und Wallfahrtskapelle spricht noch ihre Lage außerhalb des damaligen Ortes und ihre Umschließung durch den Friedhof.
  • Eine Aufzeichnung darüber, wann die Kapelle zu einer Pfarrkirche umgestaltet worden ist, hat bisher nicht aufgefunden werden können. Das kann sowohl in der vor- als auch in der nachreformatorischen Zeit erfolgt sein. Für diese Umgestaltung hat man nach dem Abbruch des kleinen Kapellenturmes das Langhaus an das Altarhaus westwärts angebaut, dann auch nach der Straße hin einen Turm nicht den gegenwärtigen für die Aufnahme der beiden Glocken errichtet. Der Zugang zu der entstandenen Kirche war in der nördlichen Seitenwand des Langhauses jetzt als Kirchenschiff bezeichnet angeordnet, wobei eine aus Fachwerk hergestellte Vorhalle den Wetterschutz übernommen hatte.
  • Im 18. und 19. Jahrhundert hat dann die Kirche ihre endgültige Form und Größe, wie wir sie jetzt vorfinden, erhalten.